Depressionen betreffen den Menschen als Ganzen, seine Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen. Sie sind jedoch mehr als eine anhaltende Traurigkeit, sondern eine ernst zu nehmende Erkrankung, die sich in negativen Gedanken, verringertem Selbstwertgefühl oder auch Ängsten äußern kann und sich langfristig auf den Antrieb und die Leistungsfähigkeit auswirkt.
Bei Depressionen können die Krankheitsbilder, Verläufe und die Ausprägungsgrade sehr unterschiedlich aussehen. Am häufigsten kommt die Anpassungsstörung vor, die sich in depressiven Symptomen äußert. Sie tritt als psychische Folge auf einmalige oder länger andauernde Belastungen auf, wie schwere Krankheit, Familienprobleme, Probleme im Beruf usw..
Depressionen werden häufig mit Burnout verwechselt. Burnout stellt jedoch nur eine mögliche Vorstufe dar, die in eine Depression münden kann.
Frau M. ist seit 5 Jahren als Versicherungskauffrau in einem großen Unternehmen angestellt. Sie ist bei Ihren KollegInnen sehr beliebt, gilt als lebenslustig und ist Ansprechperson für alle Sorgen und Probleme ihrer KollegInnen. Seit einiger Zeit klagt Frau M. über immer wiederkehrende Kopfschmerzen, sowie Übelkeit und Magenbeschwerden. Auch ihr Interesse an ihren Mitmenschen ist stark zurückgegangen, sodass sie Gespräche ihrer KollegInnen nur noch halbherzig verfolgt. Zu Firmenaktivitäten erscheint sie nur noch selten, wobei sie dann meistens in einer Ecke steht und nach kurzer Zeit die Veranstaltung wieder verlässt. Ihrem Vorgesetzten sind in letzter Zeit ihr enormer Leistungsabfall, sowie ihre betrübte Stimmung aufgefallen.
Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden sollte. Sie sind aber mit geeigneten Maßnahmen behandelbar.
Auch eine wertschätzende Haltung, durch Sie als Führungskraft, kann die Erkrankung leider nicht verbessern oder verhindern. Jedoch ist sie hilfreich, um dem/der Mitarbeitenden das Gefühl zu vermitteln, dass sein/ihr Zustand ernst genommen wird und er/sie bei Bedarf Unterstützung und Geduld erhält.
Da betroffene Mitarbeitende Bemerkungen leicht persönlich nehmen und auf sich beziehen, gilt es sensibel vorzugehen, wenn Sie das Gespräch suchen. Ein geschützter Rahmen eignet sich, um die Problematik anzusprechen. Es empfiehlt sich die Thematik direkt anzusprechen und zu sagen, was Ihnen aufgefallen ist. Fragen Sie, wie Sie helfen können, und zeigen Sie, dass Sie Verständnis für die Situation Ihrer/Ihres Mitarbeitenden aufbringen. Bieten Sie Ihrem Mitarbeitenden an, gemeinsam eine geeignete Unterstützung zu finden.
Wie gehe ich vor bei Suizidäußerungen?
Was sage ich zu meinem Mitarbeitenden?
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